Der Hohlestein + Katzenstein bei Ahnatal - Weimar

Text, Tafel, Eco Pfad Archäologie Dörnberg

Panoramablick
Der Hohlestein ist ein steil aufragender, 476 m über NN hoher Basaltfelsen. Er befindet sich am Fuße des Dörnbergs, ist 418,5 m hoch und liegt 2,3 km nordöstlich des Dörnbergs. Der Fuß des Felsens wird von einem Steinwall umzogen, der sich stellenweise an natürliche Felsrippen anschließt. Das Befestigungswerk
Katzenstein
unterhalb Hohlestein

auf dem Hohlestein
Katzenstein
von unterhalb des Hohlesteins der Blick zum Katzenstein
Katzenstein
der Katzenstein
Katzenstein
Blick vom Katzenstein zum Hohlestein
war ursprünglich wohl eine aufrecht stehende Steinmauer, die zum Wall verstürzt ist. Der Wall dürfte in die Eisenzeit datieren, da sich hier Scherben der späten Hallstattzeit oder frühen Latènezeit (6.-5. Jahrhundert v. Chr.) fanden.

Planskizze des Hohlesteins mit dem umgebenden Wall (schwarz) nach R. Haarberg
Die Felsenkuppe bildet eine kleine Fläche in deren Mitte sich eine nahezu quadratische Vertiefung von 2 m Seitenlänge und 1,2 Tiefe befindet. Das Loch, meist mit Regenwasser gefüllt, ist nicht natürlichen Ursprungs, sondern von Menschenhand in den Felsen geschlagen. Es wird erstmals 1641 erwähnt, aber ohne Angaben zur Entstehung oder einstigen Funktion.

Vom Hohlestein stammen außerdem hochmittelalterliche Funde aus dem 12./13. Jahrhundert. Sie deuten auf eine Besiedlung des Felsens in dieser Zeit hin. Eine Nachricht aus dem Jahr 1745 gibt an, auf dem "Hohenstein" genannten Berg sollen noch Trümmer eines einstigen Schlosses zu sehen sein. Die heute noch sichtbare Vertiefung wird als Brunnen bezeichnet. So ist anzunehmen, dass auf dem Hohlestein - wie auch auf der Wichtelkirche - eine Burg stand.

Das Loch im Felsen könnte demnach aus einer der beiden Besiedlungsphasen des Berges stammen: der Eisenzeit oder dem Hochmittelalter. Die Vertiefung hätte dann die Funktion einer Zisterne oder eines Kellers gehabt.

Ein weiterer Deutungsversuch steht im Zusammenhang mit der in dieser Gegend nachgewiesenen Eisenerzgewinnung im Spätmittelalter. Auch von der nahe gelegenen Firnskuppe - zwischen Ahnatal-Heckershausen und Kassel-Harleshausen - ist ein mehrere Meter tiefer Schacht bekannt. Dort wurde der gescheiterte Versuch unternommen, von der Felskuppe aus an das im Basalttuff vorkommende Eisenerz zu gelangen. Vielleicht versuchte man auch auf dem Hohlestein, einen Bergwerksschacht anzulegen. Der härtere Basalt des Hohlesteins verhinderte aber eine größere Abteufung des Versuchsschachtes.
Das Rätsel um das Loch im Hohlestein ist noch nicht gelöst. Was mag es sein - eine Zisterne, ein Keller oder ein aufgegebener Bergwerksschacht?
Achtung: Der Aufstieg auf den Hohlestein ist von der hinteren Bergseite sehr schwierig und nur für geübte Kletterer geeignet (Aufstieg auf eigene Gefahr, Haftung ausgeschlossen). Von vorn können auch ungeübte Kletterer den Berg ersteigen, wenn der Fels nicht zu nass ist, dann wird er glitschig.

Der Katzenstein ist eine bewaldete Basaltkuppe südlich des Hohlesteins. Klettert man auf dem kleinen Pfad nach oben kann man den Hohlestein in gerader Linie sehen, zumindest im Frühling / Winter wenn die Buchen keine Blätter tragen.
Weit schweift der Blick zum "Dach Hessens" mit weiten Wäldern und Hutungen. Er war vermutlich schon in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt. Die Kuppen ließen sich damals gut verteidigen. Der ursprüngliche Name "Chattensteine" stammt vermutlich aus der Zeit unserer heidnischen Vorfahren und wurde mit der Zeit zu "Katzensteine". Der Fels ist heute versteckt im Wald.

Zwischen Katzenstein und Hohlestein befindet sich die Naturschutzfläche Katzenstein: Renaturierung einer ehemaligen Tongrube zu Grünland mit Obstbäumen und Hecken. Gestaltung von Tümpeln als Laichgewässer für Amphibien, ein Landschaftsschutzgebiet. Hier befinden sich Bienenbeuten, Apfelbäume und mehr.

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